«Lass mich weder arm noch reich sein. Gib mir nur, was ich zum Leben brauche.» (Sprüche 30,8-9)
Wenn wir über Geld und Besitz nachdenken, wollen wir uns unter anderem auch die Frage stellen: Wie viel Geld (Einkommen/Vermögen) brauche ich überhaupt? König Salomo wusste, dass beides – Reichtum und Armut – mit Risiken verbunden ist. Er wusste auch – als einer der reichsten Menschen aller Zeiten – dass Geld alleine nicht alles ist. So können wir z.B. ein Bett kaufen, aber keinen Schlaf; Bücher, aber keine Weisheit; Nahrung, aber keinen Appetit; Kosmetik, aber keine Schönheit; ein Haus, aber kein Zuhause; eine Mauer, aber keine Sicherheit; Unterhaltungsmedien, aber keinen Spass; Anwälte, aber keine Gerechtigkeit; Likes, aber keine Freundschaften. Geld gehört zu unserer heutigen Gesellschaft unumstösslich dazu. Wir kommen also – ob wir wollen oder nicht – nicht darum herum, Geld zu haben und folglich dafür besorgt zu sein, dass wir Geld erhalten (z.B. durch Arbeit). Es lohnt sich aber, zwischendurch die Ausgaben zu analysieren und zu prüfen, welche wirklich nötig bzw. sinnvoll sind. Dabei gibt es die fixen, zwingenden Ausgaben (z.B. Krankenkasse), dann jene, die man nur bedingt beeinflussen (z.B. Auto/ÖV) und jene, die man frei wählen kann (z.B. Ferien). Es lohnt sich, für sich einmal diese Übersicht zu erstellen. Sie ist die Basis für die viele weitere Fragen in Rahmen einer umfassenden Finanzberatung. Gerne unterstützen wir Sie dabei.
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«Sorgt euch nicht.» (Matthäus 6.25)
Wir Schweizer sind ziemlich gut darin, uns Sorgen zu machen – gerade auch, wenn es um Geld geht. Die finanziellen Risiken, über die man sich sorgen kann, sind z.B. Erwerbsausfälle durch Krankheit oder Tod des Partners, Kostenfolgen aufgrund eines Missgeschickes (Sachschäden, Autounfall) oder Angst davor, im Alter einmal zu wenig Einkommen zu haben. Und gleichzeitig hat vielleicht genau diese Sich-Sorgen-Haltung dafür gesorgt, dass wir Weltmeister geworden sind im Vorsorgen. In wohl keinem anderen Land gibt es so viele staatliche, berufliche und private Versicherungslösungen. Im Rahmen von gesetzgeberischen Vorgaben ist sichergestellt, dass alle in der Schweiz wohnhaften Personen eine Grundvorsorge haben und somit kaum jemand durch die finanziellen Maschen fallen kann. Die privaten Versicherungen ihrerseits decken dann noch weitere Risiken ab. Eine Grundvorsorge (AHV, berufliche Vorsorge, Unfallversicherung, Krankenkasse) ist also gegeben. Dies heisst aber nicht, dass wir damit alle Verantwortung abschieben können. Denn: Jede Situation ist individuell, entsprechend auch der Vorsorgedarf unterschiedlich. Man kann zu wenig, aber auch zu viel vorsorgen. Eine «Übervorsorge» würde bedeuten, man zahlt unnötig Geld (Prämien) für einen Schutz, den man gar nicht möchte oder braucht. Im Rahmen einer umfassenden und unabhängigen Beratung können sowohl allfällige Lücken wie aber auch (teure) Überversicherungen eruiert und beseitigt werden. Hier setzt meine Beratung an, damit genau das «Vorsorgepaket» geschnürt wird, welches für Ihre Situation passt. Bleibt noch zu klären, wie die Aussage im Einstieg zu werten ist. «Sorgt euch nicht», sagte Matthäus. Demnach wäre also jegliche Sorge überflüssig oder falsch? Unmöglich, werden wohl viele denken. Ich denke, die Abgrenzung ist schmal und manchmal nicht eindeutig. Aber ich interpretiere es so, dass Matthäus von dem «sich stetig Gedanken machen über mögliche Risiken» spricht. Das möchten wir nicht. Wir schauen den Risiken zwar ins Auge, nehmen ihnen dann aber – dank der richtigen Vorsorge – die Kraft. «Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht.» (Sprüche 16.8)
Schneller, höher, weiter… sowie reicher und mächtiger, das sind in dieser Welt vorherrschende Haltungen. Um diese Ziele des Besser- oder des Mächtigerseins zu erreichen, greift manch einer auch zu unlauteren Mitteln – was schlussendlich in Kriegen enden kann, wie wir leider bestens wissen. Im Zusammenhang mit Geld, so zeigt meine berufliche Erfahrung, geht es oft darum, mehr Geld haben zu wollen. Logisch, denn mehr Geld kann uns das Leben erleichtern und dafür sorgen, dass wir uns den einen oder anderen Wunsch erfüllen können. Das Streben nach mehr Geld ist deshalb nicht per se falsch oder schlecht – sofern zwei Grundvoraussetzungen erfüllt sind: Erstens sollte das Geld in Gerechtigkeit erworben worden sein. Und zweitens sollte dieses Geld nicht unnütz oder gar destruktiv eingesetzt werden. In der Finanzplanung bzw. -beratung besteht für Ersteres die Gefahr, dem Kunden verbotene oder grenzwertige Transaktionen vorzuschlagen, damit dieser seine Ziele erreichen kann. Verboten meint, dass es einem Gesetz widerspricht, man es aber dennoch umsetzt und mittels Vertuschung dafür sorgt, dass es möglichst nie an Licht kommt. Grenzwertig meint, dass die Transaktion an sich streng gesetzlich zwar erlaubt, aber dennoch nicht ganz sauber ist. Meine Erfahrung zeigt, dass solche Aktionen für Kunde und Berater vielleicht kurzfristig positiv sein können (und genau das ist die Gefahr dahinter). Für den Kunden, weil er eben unter dem Strich mehr Geld hat (z.B. weil er dadurch weniger Steuern bezahlen musste). Für den Berater, weil der Kunde mit ihm zufrieden ist. Dies ist aber eben nur kurzfristig der Fall. Mittel- und langfristig werden die negativen Aspekte überwiegen. «Lieber wenig mit Gerechtigkeit als viel mit Unrecht» ist daher bei uns zentral – sei es in der Beratung oder in der Erbringung der Dienstleistung. Mit uns haben Sie einen fairen Partner an der Seite. «So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.» (Matthäus 22.21)
Es ist wieder Steuererklärungszeit. Anlässlich meiner Seminare werfe ich beim Thema «Steuern» jeweils die Frage in die Runde: «Wer von Ihnen bezahlt gerne Steuern?» Kaum jemand meldet sich. Aber: So eindeutig, wie die Antwort auf diese Frage auf den ersten Blick scheint, ist sie gar nicht. Dies hat meines Erachtens mit dem Blickwinkel zu tun. Fokussiere ich mich rein nur auf die Steuerrechnung, die es zu bezahlen gilt, dann kann mir der Betrag, den ich zu überweisen habe, schon ziemlich belastend erscheinen. Wenn ich mir aber gleichzeitig bewusst werde, was ich dafür alles als Gegenleistung erhalte, dann sieht es plötzlich ganz anders aus. Ein ausgebautes Strassen- und ÖV-Netz, Bildungsstätten für unsere Kinder und Jugendlichen, Unterstützungsbeiträge für den Fall, dass es das Leben mal nicht ganz so gut mit mir meinte (z.B. Arbeitslosigkeit), Spitäler für den Fall, dass ich einmal krank bin, etc… Im Unterschied zu früher, als die Steuern vom Kaiser eingezogen und wohl nicht selten zur Stärkung seiner eigenen Macht verwendet wurden, dürfen wir heute in der Schweiz sagen, dass die Steuern in aller Regel für das Wohl und den Nutzen der Gesamtbevölkerung eingesetzt werden. Zugegeben, kann man über den Ausbaustandard des einen oder anderen Bereichs immer geteilter Meinung sein. So braucht es aus Sicht eines bekennenden Nicht-Autofahrers nicht so viel Geld für die Strassen. Oder jemand, der keine Kinder hat, sieht vielleicht nicht ein, wieso die Schulen ausgebaut werden müssen. Insgesamt aber sind die Ausgaben ein gut schweizerischer und demokratischer Kompromiss für all die unterschiedlichen Bedürfnisse. So ermutige ich Sie, beim Ausfüllen der nächsten Steuererklärung oder beim Bezahlen der nächsten Steuerrechnung den Fokus einmal neu zu justieren. Und wenn Sie dennoch der Meinung sind, dass Sie zu viel Steuern bezahlen und diese optimieren möchten, dann unterstützen wir Sie gerne dabei. |
Autor
André Wyss mit seinen monatlichen Gedanken zum Thema "Finanzen". Archiv
January 2024
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